Englische Bücher kaufen
Vor einer Weile hat Steffi ihre eher unerfreulichen Erlebnisse mit einer Buchhändlerin festgehalten, bei der sie ein englisches Buch bestellen wollte. Jetzt einmal ganz abgesehen davon, dass die Dame in dem Laden sich schlicht so verhalten hat, wie man es einem Kunden gegenüber unter keinen Umständen sollte, ist das Bestellen englischer Bücher tatsächlich nicht die Lieblingsbeschäftigung vieler Buchhändler. Denn denen geht es wie den normalen Kunden eigentlich auch: Heilloses Wirrwarr von Ausgaben und Formaten, manchmal sogar von Titeln. Dazu kommt, dass die buchhändlerischen Bibliographien in der Beziehung ziemlich unübersichtlich sind und auch gerne mit vollständigen bibliographischen Angaben geizen, so dass man manchmal vor sechs Ausgaben zu sechs verschiedenen Preisen sitzt und dem Kunden nur mit Mühe (und dem Internet) erklären kann, was verdammt noch einmal der Unterschied zwischen diesen Ausgaben ist.
Deshalb dachte ich, ich teile ein paar Hinweise und Erfahrungen zum Kauf englischer Bücher mit euch. Wer viel und häufig englische Bücher kauft, für den ist das meiste vermutlich ein alter Hut. Aber vielleicht hilft es doch dem ein oder anderen. Außerdem möchte ich ein paar Empfehlungen geben, wie man trotzdem den Buchhändler vor Ort unterstützen kann, wenn man das denn möchte.
Groß oder klein?
Englische Bücher gibt es oft in verschiedenen, schnell hintereinander erscheinenden Ausgaben. Im Prinzip ist es ähnlich wie hier in Deutschland. Manche Bücher werden erst als Hardcover und dann als Paperback veröffentlicht, manche sofort als billiges Paperback.
In Amerika gibt es zwei Sorten von Paperback, Trade und Mass Market. Trades sind größer und haben meist das gleiche Format wie das Hardcover zuvor (sofern es denn eines gab), so dass das Buch nicht neu gesetzt werden, sondern einfach noch einmal auf billigerem Papier gedruckt und in einen Pappumschlag gesteckt werden muss. Oft erscheint aber ein Trade statt dem Hardcover (was ja bei uns mit den vielen großformatigen Broschuren auch langsam Einzug hält). Preislich liegen sie hier meist zwischen 14 und 20 €.
Mass Market Paperbacks sind die billigen, kleinformatigen Büchlein, die man hier für um die 5-6 € bekommt. Sie sind echte Gebrauchsgegenstände mit schlechtem Druck auf grauer Klopapierqualität für den kleinen Geldbeutel eines Massenpublikums.
Britische Paperbacks haben meistens eine Größe zwischen amerikanischem Trade und Mass Market und liegen preislich um die 10 €.
Wie immer ist das nur eine grobe Einteilung, denn die Verlage spielen auch da, wie überall auf der Welt, gerne mit Formaten herum.
Von vielen Büchern gibt es eine britische und eine amerikanische Ausgabe (oder mehrere britische und amerikanische Ausgaben). Inhaltlich sind sie nahezu identisch, abgesehen von manchmal vorgenommenen Änderungen, um das amerikanische Englisch dem britischen anzugleichen (oder umgekehrt). Äußerlich sind sie meist verschieden, haben also unterschiedliche Cover, andere Formate und manchmal sogar einen anderen Titel. Das passiert oft, um das Buch für den heimischen Markt zu optimieren, indem man sprachliche Unterschiede oder ästhetisches Empfinden der entsprechenden Leserschaft miteinbezieht. Was der Ami toll findet, muss den Briten noch lange nicht zum Kauf verleiten.
Bekannte Beispiele für verschiedene Titel sind „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ (UK)/“Harry Potter and the Socerer’s Stone“(US) oder Diana Gabaldons „Outlander“ (US)/“Cross Stitch“ (UK). Zum Glück kommt das aber nicht so häufig vor und wird, denke ich, immer seltener.
Sich unterscheidende Cover sind ja mehr oder weniger die Regel und können verwirrend sein. Noch verwirrender ist es aber, wenn sie es nicht sind. Dann klickt man nämlich nichtsahnend das scheinbar richtige Buch in den Warenkorb und stellt hinterher fest, dass das erstandene Werk zwei Zentimeter über die anderen Bände der Reihe hinausragt. Klassischer Fall von gleichem Cover, aber unterschiedlichem Format.
Mir ist das vor kurzem passiert mit Kate Elliots „Cold Fire“, von den ich extra das teure Trade-Format gekauft habe, damit es zu Band 1 „Cold Magic“ passt. Dummerweise hatte ich von „Cold Magic“ das amerikanische Trade und von „Cold Fire“ nun das deutlich größere britische Trade. Ein ähnlicher Fall ist Gail Carrigers „Soulless“, das es in einem amerikanischen Mass Market und einem englischen, etwas größeren Paperback gibt.
Orientierung bietet oft der Preis. Ein Paperback für 5-6 € ist fast immer eine amerikanische Mass Market Ausgabe, eine um die 10 € meist aus Großbritannien (s.o.). Helfen kann es auch, das Buch bei amazon.co.uk bzw. amazon.com zu suchen, die listen nämlich die heimische Ausgabe ganz oben.
Und außerdem, wenn man sich nicht sicher ist, und Wert auf eine einheitliche Reihe legt, kann man natürlich auch noch den Buchrücken abmessen und mit den Formatsangaben bei den Online-Buchhändlern vergleichen.
Wo kaufen?
Das ist eine echte Gewissensfrage. Soll es schnell sein? Soll es günstig sein? Will ich es bequem nach Hause geliefert haben? Wen will ich finanziell unterstützen?
Für englische Bücher ist die Online-Bestellung mit Sicherheit der komfortabelste Weg. Der stationäre Buchhandel befindet sich da nämlich in einer wirklich benachteiligten Lage. Die buchhändlerischen Barsortimente (Großhändler) haben nur eine begrenzte Anzahl verschiedener Titel am Lager. Davon auch oft nur die britische, also etwas teurere Ausgabe. Zwar gibt es bei ihnen auch die Möglichkeit, Bücher als Importe zu bestellen, das dauert aber je nach Buch schon mal zwischen 1-3 Wochen. Nichts für Ungeduldige.
Preislich gesehen gibt es natürlich auch Unterschiede.
Ich habe neulich zwei englische Bücher im Buchhandel gekauft und vergleiche hier einmal Preise:
Meine Ausgabe kam von Ingram, dem Import des Barsortiments Libri. Ich führe auch noch den Preis des zweiten großen Barsortiments KNV (buchkatalog.de) auf, dazu die beiden großen Online-Dealer:
Stephanie Perkins: Anna and the French Kiss
Libri: 7,60
Buchkatalog.de (KNV): hat es gar nicht erst im Katalog
Amazon: 6,90
The Book Depository: 6,93
Angels of Darkness (Anthologie)
Libri: 11,30
Buchkatalog.de (KNV): 11,80
Amazon: 10,60
The Book Depository: 10,55
Man sieht also, man wird beim örtlichen Händler auch immer etwas mehr bezahlen als bei den Online-Riesen. Wobei ich auch schon Fälle hatte, bei denen es günstiger war, aber das ist eher die Ausnahme.
Die moralische Frage, wen man unterstützen will, ist für mich die Schwierigste. Mit Amazon verbindet mich eine Hassliebe. Als Kunde finde es toll, einfach weil es praktisch ist und der Service mich bislang noch nie enttäuscht hat. Wenn sich mein Gewissen einschaltet, finde ich Amazon gar nicht toll. Ob es nun die Verbannung gleichgeschlechtlicher Literatur aus ihren Ratings vor einigen Jahren war, für die nie eine glaubhafte Erklärung kam, ob es die Aufnahme zweifelhafter Vereinigungen in ihr Partnerprogramm ist oder schlicht die Art, wie Amazon seine Marktmacht ausnutzt, um die Verlage zu noch höheren Rabatten zu erpressen (erinnert sich noch jemand daran, als es monatelang keine Diogenes-Bücher bei Amazon gab?). Amazon hat zu viel Macht und das wird in der Zukunft noch erhebliche Probleme mit sich bringen (und tut es heute schon). Diese Dinge gehen mir durch den Kopf, wenn mein Finger über dem Kaufen-Knopf schwebt. Dann fühle ich mich doch wieder wohler, wenn ich über den Online-Shop meiner Buchhandlung oder direkt vor Ort bestelle.
Man kann übrigens auch selbst bei Libri.de online bestellen und in eine Partnerbuchhandlung, die dann eine mickrige kleine Provision erhält, liefern lassen.
Viele, auch kleine Buchhandlungen haben durch Kooperationen mit den Barsortimenten auch eigene Online-Shops, wo man in den Laden oder nach Hause bestellen kann. Oft auch versandkostenfrei. Es lohnt sich, seinen Buchhändler um die Ecke einmal zu googeln oder bei buchkatalog.de mit der Postleitzahl nach Partnerbuchhandlungen zu suchen.
Nicht, dass mir die Geschäftspraktiken der Barsortimente so viel sympathischer wären, aber es ist eine Möglichkeit, dem örtlichen Buchhandel noch eine Kleinigkeit zukommen zu lassen. (Sofern man das will natürlich).
Man kann natürlich auch direkt in die Buchhandlung gehen und dort bestellen. Will man ganz sicher gehen, sucht man sich seine Ausgabe vorher heraus und schreibt sich einfach die ISBN auf. Buchhändler lieben ISBNs. 😉 Aber natürlich könnt ihr auch einfach so hin und die Leute dort suchen lassen. Ist ja deren Job und auch wenn es zwischendurch mal kniffling werden kann, müssten die meisten Buchändler es doch hinkriegen, euch die gewünschte Ausgabe rauszusuchen.
Mit TBD habe ich übrigens keine Erfahrungen. Es ist mir nur suspekt, wie sie mit diesen Preisen weltweit gratis versenden können. Aber da die nun mittlerweile auch mit Amazon verbandelt sind, wenn ich mich nicht irre, sind sie für mich auch keine Alternative mehr.
Es muss jeder selbst wissen, was er macht, ich verurteile niemanden, weil er bei Amazon einkauft, mache ich ja selbst manchmal. Ich mag es nur nicht, wenn Leute den Niedergang der „schönen, kleinen, liebevoll geführten Buchhandlungen“ beklagen, aber gleichzeitig wegen einem 1 € und einer Woche Lieferzeit weniger bei Amazon und Co kaufen.
Eine Sache, die übrigens auch ganz praktisch ist: Libri z.B. liefert manchmal schon früher an die Buchhandlungen aus. Und da die wirklich andere Probleme haben, als den Erstverkaufstag jedes x-beliebigen englischen Buches zu prüfen, kommt man manchmal bei Vorbestellung schon ein paar Tage früher als alle anderen zu seinem Buch (mein Highlight waren 3 Wochen früher). Wenn man Pech hat, kann es aber auch ein paar Tage später werden. Alles schon erlebt.
Ach ja, noch eine Bitte: Wenn ihr ein englisches Buch bei eurem kleinen Buchhändler um die Ecke bestellt, überlegt euch gut, ob ihr es auch wirklich haben wollt. Holt ihr so einen Importtitel nämlich nicht ab, bleibt der Händler auf Buch und Kosten sitzen, weil er diese Bücher oft nicht so einfach zurückschicken kann. Bei uns landeten so regelmäßig exotische Bücher, die sonst keiner wollte, in Ramschkiste oder Müll. Das ist auch einer der Gründe, warum manche Kleinen gar keine Importe bestellen.
Noch Fragen? Her damit! Auch Ergänzungen, weitere Tipps und Korrekturen sind gerne gesehen!
Ein toller, informativer Beitrag. 🙂
Ich muss gestehen, dass ich letztendlich doch immer bei Amazon lande. Das liegt zum Einen daran, dass ich viele Bücher auf meiner Wunschliste habe, die es nur noch gebraucht gibt und zum Anderen daran, dass ich (oje, jetzt fliegen gleich die Tomaten) mich in kleinen Buchhandlungen nicht wohl fühle. Ich brauche beim Einkaufen totale Anonymität (und niemanden, der mich beobachtet oder ständig fragt, ob er helfen kann) und die hat man eigentlich nur in größeren Buchhandlungen. Aber da ist es dann schon wieder fast egal, ob ich nun Thalia oder Amazon das Geld in den Rachen werfe …
Das Wirrwarr der vielen englischen Ausgaben finde ich auch heftig. Mittlerweile blicke ich da auch besser durch, aber als ich das erste Mal ein günstiges Mass Market Paperback bestellt hatte, war ich ziemlich schockiert über die extrem schlechte Qualität des Buches (das man außerdem kaum lesen konnte, da die Schrift viel zu weit bis zum inneren Rand ging). Da gebe ich mittlerweile doch lieber ein bisschen mehr aus und hab dann auch ein anständiges Buch.
Also von mir kommen bestimmt keine Tomaten. 😉 Ich gehe auch nicht so gerne in ganz kleine Buchhandlungen, weil ich mich da nicht entspannen kann, wenn ich das Gefühl habe, dass man mir dauernd auf die Finger guckt.
Ich finde nur, dass es nicht egal ist, ob Amazon oder eine Großbuchhandlung. In Großbuchhandlungen arbeiten noch immer ausgebildete Buchhändler, auch wenn sie immer mehr ausgedünnt werden. Die unterstützt man auch mit seinem Einkauf da. Nicht, dass ich ein großer Fan der Geschäftspraktiken von Thalia und Co wäre, aber Amazons agressives Vorgehen macht sie für mich zunehmend zum größten der Übel, unter denen ich wählen kann. Aber das ist nur meine Einstellung. Wie ich sagte, von mir aus darf jeder kaufen, wo er möchte.
Ich bin ja mittlerweile ein Fan der Mass Market Bücher geworden. Die sehen zwar am Ende etwas abgeliebt aus, aber gerade das mag ich, weil sie so irgendwie ihre eigene Geschichte haben. Bei schöneren Ausgaben tut es mir dann doch immer leid, wenn ich sie in der Tasche angeknuddelt habe.
Danke für die ausführliche Antwort!
Das stimmt natürlich mit den Buchhandlungen. Aber ich muss sagen, was mir da in letzter Zeit an Geschäftspraktiken von Thalia so zu Ohren gekommen ist, da gönne ich denen das Geld um keinen Deut mehr als Amazon. Allerdings gibt es eine Uni-Buchhandlung mit guter Belletristik-Abteilung, bei der ich gern einkaufe. Und ich trauere noch immer dem British Bookshop in Wien nach, obwohl die Bücher dort teuer waren. Ich hoffe mal, dass der doch bald einen neuen Standort findet – bei dem gabs natürlich auch keine Probleme beim Bestellen von englischen Büchern. 🙂
Ich hab eigentlich nicht grundsätzlich was gegen die Mass Market Bücher, aber bei richtigen Wälzern sind die meist einfach ungeeignet. Momentan lese ich ja die „Song of Ice and Fire“-Reihe auf Englisch, und der 3. Band hat eine so winzige Schrift (da es ein Buch mit mehr als 1000 Seiten ist und man das halt trotzdem irgendwie in das kleine Foramt zwängen wollte) bei schlechtem Kontrast, dass ich nicht mal weiß, wie ich das Buch überhaupt bequem lesen soll. Und bei „The Name of the Wind“ kann ich nciht mal dann ordentlich bis zum inneren Rand lesen, wenn ich den Buchrücken mit aller Gewalt knicke. Das finde ich dann schon sehr nervig und es hat mich gelehrt, dass ich so dicke Bücher lieber doch in besserer Qualität kaufe.
Was ich damit sagen will: Das Aussehen stört mich nicht, aber wenn der Lesekomfort leidet, dann ist das schon blöd.
Liebe Grüße,
Neyasha
Schöner Beitrag – bestimmt ist es vielen schon mal passiert, daß sie ein englisches Buch ausgepackt haben und es die falsche Größe hatte (mir ist das bei Kelley Armstrongs „Darkest Powers“-Reihe passiert, weil ich verpennt hab, auf den Verlag zu achten – gleiche Cover…).
Ich bin auch aus finanziellen Gründen guter Amazon-Kunde, aber wenn möglich, weiche ich inzwischen auf buecher.de aus (Rechnung kostet nicht extra, dauernd Gutscheine für nicht-preisgebundene Ware – englische Bücher sind leider häufig etwas teurer, aber nicht immer, manchmal sind sie sogar günstiger als bei Amazon). Mit den Geschäftspraktiken bin ich auch nicht einverstanden, aber wer kann es sich leisten, deshalb für jedes Buch drei Euro mehr zu bezahlen? *seufz*
Die Mass Market Bücher finde ich gar nicht so schlecht wie ihr Ruf das nahelegt. Sie haben genau das richtige Format für unterwegs, und manchmal ist das Papier gar nicht so übel. Wenn man pfleglich mit ihnen umgeht, sehen sie nach dem Lesen auch noch gut aus.
Mir geht es übrigens wie euch – in kleinen Buchhandlungen fühle ich mich schnell beobachtet 🙂 Leider scheint Thalia derzeit dahingehend umzubauen, daß ebensoviel anderer Kram wie Bücher verkauft wird, weshalb mir die Atmosphäre dort auch nicht mehr gefällt. Außerdem finde ich im Angebot nur noch selten Bücher für mich.
Ich denke entscheiden muss das jeder für sich selbst und man braucht sich auch nicht zu rechtfertigen. Ich finde nur wichtig, dass da ein Bewusstsein da ist, dass Amazons Monopolstellung der Buchlandschaft unter Umständen nicht gut tun wird. Was der Einzelne dann macht, das liegt bei ihm.
Nonbooks ziehen leider mittlerweile immer stärker in die Buchhandlungen ein. Anscheinend verdient man daran besser als an Büchern und von vielen Kunden wird es wohl auch gut angenommen. Ich hätte auch lieber spannendere Buchsortimente als diese Gemischtwarenlandschaft.
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Leider ist es vielen Leuten aber auf deutsch gesagt sch*** egal, ob die Buchhändler auf den Kosten für ein bestelltes und nicht abgeholtes Buch sitzen bleiben oder nicht. Heute erst wieder erlebt, als eine Kundin mir das deutlich so gesagt hat 😦
ISBNs sind der heilige Gral der Buchhändler. Kunden mit der Nummer sollten Fleißkärtchen bekommen 😉
Aber nur wenn sie keine Zahlendreher drin haben. *g*
Ach ja, die Herrschaften kenne ich auch. Gestern waren die Kunden ohnehin etwas unleidlich. Und internationaler „Ich quatsch einfach dazwischen, weil ich keinen Bock hab zu warten“-Tag war auch mal wieder.
Ein wirklich schöner Beitrag. So kommt endlich mal ein wenig Licht in den Ausgaben-Dschungel. ^^ M.E. sind zwar viele diese Ausgaben ziemlich überflüssig, aber über das Mass Paperback bin ich doch ziemlich froh. Wenn ich mir überlege, dass dadurch die Bücher teilweise unter 6,- zu bekommen sind, dann nehme ich die schlechtere Qualität auch in Kauf.
Mit dem Online-Kauf der englischen Bücher ist das wirklich so eine Sache. Man muss da einfach für sich entscheiden, ob die Geldbörse oder die Moral überwiegt. Wie ich in meinem Beitrag schon erwähnte, mir sind auf Dauer die Preisunterschiede einfach zu hoch, ganz besonders wenn ich mit meinem Studentenjob gerade so über die Runden komme. Sobald ein anständiges Gehalt da ist, würde ich da sogar nochmal drüber nachdenken.
Dem Kauf zwischen Amazon und TBD steht ja – leider Gottes – mittlerweile nichts mehr im Wege und es ist dann egal ob man da oder dort bestellt. Ich bin da wirklich mal gespannt, wie sich das in Zukunft auf den Kunden auswirkt.
Das mit der ISBN werde ich mir merken, wenn ich das nächste Mal bestellen gehe. 😉
@Rishu: Bitte was?! Es gibt sogar Kunden, die einem sowas gerade raus ins Gesicht sagen?! Das ist ja mal eine Frechheit!
*g* Kunden sagen einem noch ganz andere Dinge ins Gesicht.
Aber hallo. Erst vor ein paar Tagen sagte eine Kundin zu mir „Sie wissen also NICHTS.“, weil ich ihr zu erklären versuchte, dass die Abreißkalender nicht alle zusammen liegen, sondern dem Thema entsprechend in den Abteilungen verteilt sind. Frage mich bis heute welche Laus der Dame über die Leber gelaufen ist.
Vielen Dank für den tollen Beitrag! Ich bin noch „Frischling“ was englische Bücher angeht und deine Auflistung wird mir da bestimmt das eine oder andere unerfreuliche Erlebnis ersparen. Ich bin auch so jemand, bei dem die Ausgaben einer Reihe zueinander passen sollten und da schreien englische Bücher ja regelrecht nach bösen Überraschungen.
Amazon ist bei mir auch so eine Sache… Die üblichen Vorteile (schnell, günstig, große Übersicht mit Rezis) gegen ihre Praktiken und meine Vorliebe für den heimischen Buchhändler. Da ich genug Bücher auf dem SuB habe, kann ich es mir leisten, im Moment nur im Buchladen (und dafür dann eben preisbedingt weniger) zu kaufen und im Gegensatz zu vielen habe ich da bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Die Preise lagen (wenn überhaupt) nur wenig über denen von Amazon, selbst Importware war in ein paar Tagen da und ISBN sei Dank hatte ich die richtigen Ausgaben. Ich gehe aber auch meist nicht zum Stöbern in die Buchhandlung, sondern nur zum Bestellen 🙂
Das ist ja schön, dass jemand auch mal was positives von den stationären Händlern zu berichten hat. 🙂
Danke für den netten Artikel.
Was du zum Amazon sagst, kann ich gut nachvollziehen, mir geht es genau so! Trotzdem werde ich vermutlich weiterhin meine englischen Mass Markets dort bestellen (und sobald ich – hoffentlich im Dezember – auf einen eBook-Reader umgestellt hab sowieso).
Mir hat eine Buchhändlerin mal verraten, dass sie an englischen Büchern ohnehin kaum verdienen. Deshalb habe ich da nicht so die Skrupel. Und ganz ehrlich, sind deutsche große Buchhandelsketten soooooo viel besser? Da hört man ja auch Horrorstories. (Ich weiß, ich vereinfache!)
Ich sehe das so: Deutsche Bücher kaufe ich bei den Buchhändlern meines Vertrauens; US-Originale online: Ist schneller, billiger und ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren
Ich persönlich finde Amazon schon bedrohlicher als die Ketten in ihrem Vorgehen. Und ich denke auch an die vielen Buchhändler, die im stationären Handel noch arbeiten, und mit sinkenden Umsätzen wegrationalisiert werden. Ich bin da irgendwie solidarisch. 😉
Ich versuche es meistens so zu machen, dass ich deutsche Bücher im örtlichen Buchhandel kaufe. Und seitdem die Buchhändlerin schon damit überfordert war, einen bestimmten Duden zu finden, suche ich mir jetzt immer alle Daten raus, also Titel, Autor, ISBN, Verlag usw. Sehr interessant wird es, wenn man ein Buch von einem der deutschen Kleinverlage will, das wird dann eine Sucherei. Manche Kleinverlage sind anscheinend nicht über den Großhändler erhältlich.
Es dauert zwar länger als Bestellungen bei Amazon & Co., aber ich versuche immer den lokalen Einzelhandel zu unterstützen und für mich als Freiberuflerin, die von zu Hause aus arbeitete, ist es auch mal ein guter Grund die Nase vor die Tür zu strecken und mich zu bewegen :-). Wobei auch gefährlich, da ich manchmal dann doch noch was interessantes in der Buchhandlung finde. Komischerweise oft Kochbücher.
Englische Bücher kaufe ich fast immer online oder inzwischen als Ebook. Und gerade bei Ebooks oft auch direkt auf der Verlagsseite, wenn möglich. Gerade bei kleineren US-Ebook-Verlagen haben die Autoren und der Verlag von den Direktverkäufen am meisten. Und ich bin immer dafür, dass die Autoren am Buch so viel wie möglich verdienen sollten.
Über die Probleme mit Amazon bin ich mir sehr bewusst. Bei buch.de schlucke ich auch manchmal, da hinter buch.de und Thalia ja die Douglaskette steckt.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo es kein Internet gab und alle Bücher über den deutschen Buchhandel bestellt werden mussten. Lieferzeiten von 4-16 Wochen bei englischen Titeln war normal und das sogar in Unibuchhandlungen. Einmal habe ich 6 Monate warten müssen. Und dazu dann noch Preise. 100-200% Preisaufschlag war da normal.
Ich finde das ja immer spannend, wenn Leute mir erzählen, wo ihre Buchhändler versagt haben. Weil ich mir das immer kaum vorstellen kann, gewisse Kernkompetenzen eigenet man sich in dem Beruf mit der Zeit einfach an. Ob man die Leute nur am falschen Tag zur falschen Zeit erwischt hat? Irgendwie immer seltsam.
Das ist eine gute Idee, englische Bücher in elektronischer Form direkt bei den Verlagen zu kaufen. Da muss ich im Hinterkopf behalten. Bislang kaufe ich kaum Ebooks und da ich weder Kreditkarte noch Paypal habe, fallen die amerikanischen Shops immer weg. Aber das kann man ja ändern.
Danke für den ausführlichen Kommentar. 🙂
Ja, ich dachte zuerst auch, ich stehe im falschen Laden. War ja nicht das erste Mal, dass ich Bücher bestellt habe. Und zwei Freundinnnen von mir sind gelernte Buchhändlerinnen, so dass ich weiß, was gefordert ist und einige der Stories mit Kunden kenne.
Wir haben ca. 10 Minuten dieses Spielchen: „Buch gibt es nicht.“ „Doch, gibt es: Duden 9: Richtiges und gutes Deutsch. Schauen Sie nochmal nach.“ gespielt, bis sie es dann gefunden hat.
Kann sein, dass es eine Aushilfe war, die einfach sich mit dem Programm nicht gut auskannte. Für eine Auszubildende war sie eigentlich etwas zu alt. Oder wirklich nur ein schlechter Tag. Manchmal sieht man einfach vor lauter Bäumen den Wald nicht.
Ich habe auch schon gute Erfahrungen gemacht, u.a. mit der Chefin des Ladens. Gerade beim Thema Kleinverlage und der Notwendigkeit beim Verlag direkt bestellen zu müssen. Und das erstmal herauszufinden.
Paypal ist praktisch und die meisten US-Verlage mit Shopsysteme akzetieren Paypal und bieten die Ebooks dann auch in verschiedenen Formaten an, so dass man wählen kann je nach E-Reader.